Geschichte
|
Geschichte der Bissa Ia ![]() Schmiedeofen (übernommen von M.Stöhr maskenmuseum.de.) Die Sage von Boussouma
Im Gebiet des heutigen Boussouma lebten anfangs nur die Schmiede der Familie Zansé. Ursprünglich kamen sie vom Himmel und ließen sich nur von Zeit zu Zeit an einem Seil in das waldreiche Gebiet hinunter, um Holz für die Schmiedefeuer zu holen. Eines Tages kamen Peulh in das Gebiet, das damals noch keinen Namen hatte, fanden das Seil, und nahmen es mit. So mussten die Schmiede auf der Erde bleiben. Dort aber hatten sie kein Eisen. Sie waren gezwungen Erz zu verhütten, was ihren Holzbedarf gewaltig steigerte. Daher gründeten sie keine Dörfer sondern lebten in kleinen Gruppen weit verstreut über das Land. Nordöstlich von Ouagadougou gab es einen Mossistaat mit dem Namen Boussouma. Im ausgehenden 16. Jahrhundert kam es dort zu einem Streit um die Thronfolge. Dabei unterlag der ältere Prinz seinem jüngerem Bruder. Nun wollte der Ältere nicht unter der Herrschaft seines kleinen Bruders leben, und zog mit seinen Getreuen nach Süden um neues Land zu suchen. Nach langer Wanderung kam der Trupp schließlich in das Gebiet der Zansés. Diese hatten inzwischen ein Problem : sie wussten nicht wie man mit den Ahnen und den Erdgeistern in Kontakt kommt, im Himmel hatten sie das nicht gebraucht. So baten sie den Mossiprinzen zu bleiben und die Funktion eines Chefs zu übernehmen. Dieser willigte ein und gründete mit seinem Gefolge einen Ort den er Boussouma nannte, nach seiner alten Heimat. Zum Zeichen dass er nun ein Bissa geworden sei legte er den Mossinamen Ouedraogo ab und nahm den Namen Gouem an. (Bis heute ist Gouem der häufigste Name in Boussouma.) Das Wort Gouem gibt es sowohl in Bissa als auch in Mooré: in Bissa bezeichnet es eine Wasserpflanze, in Mooré bedeutet es "Hier schläft man gut". Die Gemeinschaft wuchs und die Mossi vermischten sich mit den Bissa. Eines Tages hörte auch der Naaba von Tenkodogo von der neuen Gemeinde und er bestellte alle wehrfähigen Männer nach Tenkodogo um seine Oberhoheit über das Gebiet anzuerkennen. Der Chef ließ jedoch einen seiner Brüder zurück um sich um die Ernte, die Frauen und die Kinder zu kümmern. Als er zurück kam stand alles zum Besten, die Ernte war gut und selbst von den Alten war niemand gestorben. Der Bruder stand wohl in der Gunst der Ahnen und Erdgeister. Also ernannte ihn der Chef zum Herrn der Erde und benannte das Amt mit dem Mossiwort Tengsoba. Nach kurzer Zeit wurde auch der Ortsteil von Boussouma, in dem der Bruder lebte, so genannt. Seit jener Zeit haben die Bissa das Wort Tengsoba für Erdherr in ihre Sprache übernommen. Quellen: Simone Bambara, Alphonse Bambara, Andrea Reikat Kiriku und die Zauberin (Zeichentrickfilm, westafrikanisches Märchen, youtube) |
Fragen?
info@garango.de
|
© 2018 Helmut PGeschichte der Bissa Iohl